GoPro bietet "TradeUp" an: Hat das Unternehmen einen Weg aus der Krise gefunden?

Der Actionkamera-Hersteller GoPro hat mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen. Die Anzahl der verkauften Kameras im vierten Quartal 2017 ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 40 Prozent zurück. Um ihre Modelle HERO6 Black und Fusion für Kunden attraktiver zu machen, schüttelte der Konzern nun ein besonderes Angebot aus dem Ärmel.

"TradeUp" soll Verkäufe ankurbeln

Eine alte Actioncam gegen einen Rabatt für eine neue eintauschen - dieses Angebot macht GoPro derzeit seinen Kunden in den USA. Das Unternehmen akzeptiert auch Kameras, die nicht aus dem eigenen Haus stammen. Wer sich für eine HERO6 Black interessiert und ein Altgerät eintauscht, erhält einen Rabatt in Höhe von 50 US-Dollar. Damit beläuft sich der Preis für eine HERO6 Black auf 349,99 US-Dollar statt 399,99 US-Dollar. Wer sich für das Modell Fusion interessiert, kann sogar mit einem Preisnachlass von 100 US-Dollar rechnen, sodass die Anschaffung mit 599,99 US-Dollar zu Buche schlägt. Einzige Einschränkung des Angebots: Das eingeschickte Gerät, ob Actioncam oder normale Digitalkamera, muss einen Neupreis von mindestens 99,99 US-Dollar aufweisen. Auch die Versandkosten werden von GoPro übernommen. Wie lange das Angebot gültig ist, darauf gibt GoPro keine Antwort. In den Bedingungen heißt es lediglich "bis GoPro das Programm beendet".

Ist das der Weg aus der Krise?

Durch immer bessere Smartphone-Kameras ist GoPro mit seinem Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren mächtig in die Bredouille geraten. Das Unternehmen versuchte sich aus diesem Grund auch im Drohnengeschäft, konnte hier jedoch nie profitabel werden und stieß den Geschäftszweig schnell wieder ab. Mit dem Sonderangebot "TradeUp" könnte GoPro tatsächlich Kunden anlocken und durch die Rücknahme von Fremdgeräten auch Neukunden gewinnen. Bereits im vergangenen Jahr bot GoPro eine solche Gelegenheit. Damals war das Angebot jedoch auf 60 Tage begrenzt. Konzernangaben zufolge ließen sich innerhalb dieses Zeitraumes rund 12.000 Kunden auf das Geschäft ein.

Ob sich die Aktion als Patentlösung aller Probleme erweist, ist allerdings mehr als unsicher. Am 3. Mai steht die Bilanzvorlage für das erste Quartal 2018 ins Haus. Die "TradeUp"-Aktion wird hier jedoch nicht einberechnet, sie kommt frühestens im zweiten Quartal 2018 zum tragen.

Redaktion finanzen.net